Corinne, Mami von 2 Kindern (7+12): "Fill your life with adventures, not with things." Ich würd' ja gern sagen: "Diesen Ausflug könnt Ihr euch sparen. Wirklich nicht toll und überhaupt viel zu touristisch." Letztes stimmt. Aaaaber: die Beatushöhlen sind zu Recht so beliebt und definitiv ein Highlight. Spektakuäres, atemberaubendes Naturschauspiel ist garantiert und für Klein und Gross perfekt geeignet.
Heute bekommt Ihr eine Runde Ausflugstipps von mir, denn in der Region rund um den Thunersee kann man, abgesehen vom Baden und "Böötlen", noch sehr viel mehr erleben.
Die St. Beatus-Höhlen sind ein ganz spezieller Ort; geheimnisvoll, sagenumwittert und
faszinierend zugleich. Deshalb gehören
sie auch zu den beliebtesten Ausflugszielen am Thunersee. Tosendes Wasser, beeindruckende Tropfstein-Gebilde und märchenhafte Spiegelwelten sollen die Besucher verzaubern. Was wir bei unseren
Recherchen im Internet erfahren klingt wunderbar. Und darum sind wir an diesem Sonntag Vormittag genau auf dem Weg dort hin.
Das Kombiabo der BLS (Zur
Angebotsübersicht...) beinhaltet die Anreise mit der Bahn, sowie die Weiterfahrt mit dem Schiff. Wir "lösen" unsere Tickets am Vorabend bequem von
daheim und freuen uns sehr auf den
morgigen Ausflug. Ich schätze Zugfahrten mit meiner Familie jeweils sehr: Wir haben bewusst Zeit füreinander, diskutieren und plaudern über Sachen, die sonst
irgendwie zu kurz kommen, packen unsere Uno-Karten aus, essen ein mitgebrachtes Znüni und geniessen die Fahrt ohne Stau, Rotlicht und falsch eingestellte Navi-Funktionen (liebe Grüsse an dieser
Stelle an GG…). Und "s'Böötli fahren" steht bei unseren Kids sowieso ganz hoch im Kurs.
Wir brechen früh auf. Eingedeckt mit Reiseproviant und Co. düsen wir Richtung Bern. Einmal umsteigen, kurz darauf erreichen wir Interlaken. Schon bei der Einfahrt
in den Bahnhof entdecken wir unser Schiff. Es befindet sich parallel zum Bahngleis, einmal unter der Unterführung durch, schon befinden wir uns am Steg und werden vom Capitän "himself" begrüsst.
Cool, fühlt sich ein bisserl wie
Ferien auf einem Kreuzfahrt-Schiff an
(beziehungsweise so stelle ich mir das vor, selber war ich nämlich noch nie auf einem solchen unterwegs).
Gut zu Wissen: Die Wege von Bahn zu Schiff sind super-kurz, der Fussweg beträgt keine zwei Minuten, die Umsteigezeiten sind jeweils sehr
grosszügig berechnet, dass kein Zeitdruck oder Gerenne nötig ist. Perfekt mit Kindern.
Just in diesem Moment beginnt es zu regnen. Das schöne Aussendeck des Schiffes können wir aufgrund des Wetters nicht
grossartig nutzen, aber ich finde wenn man von den Restaurantfenster direkt aufs Wasser schaut, hat das auch etwas sehr Meditatives. Hier besteht die Möglichkeit eine Kleinigkeit zu essen,
Getränke zu bestellen, es ist erlaubt mitgebrachte Verpflegungen zu verspeisen oder einfach nur "zu sein". Für die Kleinen steht ein kleiner (er ist wirkich klein), süsser Spielbereich zur
Verfügung, der dankbar genutzt wird. Die Schiffe haben zwei Etagen. Im Untergeschoss befinden sich zwei grosse Räume mit Tischen und Stühlen sowie die Toiletten, im Obergeschoss gibt es ein 1.
Klass-Restaurant und ein weiteres Aussendeck.
Die Natur rund um den Thunersee ist wunderschön und eine Mischung aus blühenden Wiesen, sattem Grün, Wäldern, einer fasziniereen Bergkulisse und dem imposanten Blick auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau. Der intensive Farbkontrast zwischen dem türkisblauen See, den sattgrünen Matten und den Viertausender machen den Reiz der einzigartigen Thunerseeregion aus. An den Ufern entdecken wir Schafe, Kühe und kreischen laut auf, als wir einen kleinen Fuchs hinter einem Laubbaum hervorhuschen sehen. Toll.
Tipp: Einen Feldstecher für die Kleinen mitnehmen, es gibt so viel zu sehen. In der Ferne entdecken wir Familie Schwan, etwas später Enteneltern mit ihren Kleinen.
Einmal mehr bin ich
verliebt. Verliebt in die Schönheit
unseres Landes. Ich hätte Stunden so weiter tuckerln können, nach etwa zwanzig Minuten erreichen wir jedoch unser Ziel, den Schiffanleger Beatushöhlen-Sundlauenen. Aussteigen bitte.
Ab See geht ein schöner und gut begehbarer Weg in die Höh...
Gut zu Wissen: Wie so oft kann man sich nicht 100%ig auf die Wettervorhersage verlassen.
So auch heute. Morgens Nebel und jetzt Regen. Es lohnt sich auf jeden Wetterfall gerüstet sein, die Jacke benötigt man "eineweg", spätestens dann in der Höhle.
Wir spazieren gemütlich, sehr gemütlich, denn es gibt so vieles unterwegs zu entdecken: Die Kleine gibt all den vielen Schnecken (wo kommen sie bloss alle her?)
einen Namen, Susi, Leandronius, Baralilus, Kruslimus..., natürlich darf keine vergessen werden. Wir entdecken Eichhörnchen, legen eine Trinkpause ein... Aber
auch wir erreichen irgendwann unser Ziel. Nach ca. 25 Gehminuten reihen wir uns hinter der doch ziemlich langen Menschenschlange vor der Eingangskasse ein, immerhin jedoch mit atemberaubendem
Blick auf die mächtig tosenden Wasserfälle.
Tipp: Es lohnt sich definitiv, frühzeitig hier zu sein, je später der Tag, desto mehr Touristen sind schon da. Wir fühlen uns ein bisserl wie im Europapark, die Schlange ist lang und geht nur schleppend voran. Wir nehmen's sportlich, geniessen die Aussicht und wechseln uns mit Spielplatz-Auszeiten ab. Ein Highlight für die Kinder ist nämlich der tolle Drachenspielplatz, der sich direkt unter den Höhlen, also praktisch um's Eck der Warteschlange, befindet. Die Drachenrutschbahn ist der Hit, aber auch das Kletterschloss und das Drehkarussell sind trotz Regen beliebt. Ich entdecke Tische, Bänke, zwei Grillstellen und auch Holz ist vorhanden. Bei schönem Wetter lässt es sich hier aushalten, auch die Aussicht, direkt auf Wald und See ist bezaubernd.
Nach 40 Minuten passieren wir dann den Eingang zur Höhle. Wir sind super-gespannt, können es kaum erwarten und entschliessen spontan, uns der kostenlosen Führung
anzuschliessen, die zeitgleich wie wir die Tore passiert. Nach
nur wenigen Schritten befinden wir uns in einer anderen
Welt... und sind verzaubert. Die Stimmung
im Innern des Felses ist nur schwer zin Worte zu fassen, auch mit Fotos gelingt dies nur gering.
Schon auf der Anreise erzählte ich den Kindern die Sage, welche man sich rund um die St. Beatus Höhlen erzählt: Glaubt man der Legende hat in der Höhle ein feuerspeiender Drache gehaust. Der Heilige Beatus hat ihn mithilfe seines Kreuzes verjagt und hat nachher bis zu seinem Tod in der Höhle gelebt. Aus diesem Grund findet man am Eingang der Höhle das Grab des Heiligen Beatus. Besucher können eine Nachbildung seiner Behausung sehen. Vor allem die Kleine lauscht gebannt, sie liebt solche Geschichten und möchte nun unbedingt herausfinden, ob es allenfalls noch Nachkommen dieses bekannten Ur-Drachens gibt und ob wir allenfalls Spuren von ihnen finden werden.
Vom insgesamt 14 Kilometer langen Höhlensystem ist ein Weg von etwa einem Kilometer gut und problemlos (auch ohne Führer) begehbar. Er führt tief in das Innern der spannenden Höhle und ermöglicht den Besuchern einen Einblick in das Herzstück dieses Felses. Diese Höhle bietet alles, was eine richtige Höhle so braucht: Innenschluchten, imposante Hallen, unterirdische Wasserfälle und natürlich Stalaktiten und Stalakmiten.
Wir versuchen uns vorzustellen, wie es für den heiligen Beatus, sofern es ihn denn gegeben hat, wohl gewesen sein muss, einst in dieser Höhle zu wohnen. Unterirdische Orte haben schon etwas
magisches. Und obwohl ich etwas klaustrophobisch veranlagt bin, geniesse ich diese Höhle sehr. Sie ist gut - und wunderschön - beleuchtet, die Wege sind trittsicher, gut gesichert und ohne
Problem auch bereits für kleine Kinder begehbar. Dort wo es etwas rutschig sein könnte, gibt es jederzeit Geländer, um sich festzuhalten. Die Entstehung der Höhle ist hochinteressant, die
verschiedenen Grotten mit ihren originellen Namen (die Kiinder sind Fan von der Spaghetti-Grotte) sind einfach nur wunderschön. Die Spiegelgrotte ist fantastisch schön und wir können kaum unsere
Augen von ihr lösen. Mein persönliches Highlight ist die Grotte der "drei Schwestern". Ist
sie nicht bezaubernd?
Die Wege sind abenteuerlich, aber allesamt gut machbar, manchmal gibt es Stufen und wir überqueren immer mal wieder kleine Brücken, auch müssen wir hi und da den Kopf einziehen.
Immer wieder entdecken wir neue Spiegelungen, neue Lichtspiele. Auch den tosenden Wasserfall von unten, später dann von oben, bestaunen zu können, fasziniert. Den
Drachen haben wir noch nicht gefunden aber wir bleiben dran, weiter geht's in das Zentrum der Höhle. Dabei lernen wir auch so einiges, wie zum Beispiel das die Stalaktiten und Stalakmiten über
40'000 Jahre alt sind. Wahnsinn. Übrigens: der Stalaktit ist ein Tropfstein, der von der Decke einer Höhle hängt, der Stalagmit ist sein Gegenstück und wächst vom Boden empor.
By the way: Dies hier ist übrigens mein Lieblingsbild aus der Höhle:
Der gesamte Weg dauert ca. 75, sehr gemütliche und mit ganz vielen Fotostopps unterlegte, Spazierminuten. Schon fast hätten wir es aufzugeben, den Drachen hier noch
zu finden, doch siehe da, wer da beim Ausgang auf uns wartet. Die kleine Tochter ist seelig.
Dieses Höhlenerlebnis hat uns bezaubert, ein einmaliges Naturspektakel. Müde aber glücklich treten wir die Heimreise an und freuen
uns noch einmal Schiff und Zug in vollen Zügen geniessen zu dürfen.
Kleine Tipps:
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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der BLS. Good to Know: Diesen und viele weitere tolle Familienausflüge, inklusive Zug, Schiff,
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