Unser plastikfreies
Reise Necessaire
Corinne, Mami von 2 Kindern (7+12): Ich finde diesen Satz von den Fantastischen Vier sehr passend. Ich nehme mir immer wieder vor, so einiges in meinem Leben zu ändern. Manches fällt einfacher, manches schwieriger… Aber ich finde: Um etwas zu verändern, muss schliesslich auch niemand alles perfekt machen. Es sind viel mehr die vielen kleinen Änderungen aus denen eine Bewegung wird und die am Ende den Unterschied machen.
Im Jahr 2011 wurde von der australischen Initiative Western Metropolitan Regional Council der plastikfreie Juli initiert. Eine Kampagne mit dem Ziel, das Bewusstsein für die Unmengen an Plastikmüll in unserem Leben zu stärken und die Menschen dazu anzuregen, den Verbrauch von Einweg-Plastik zu verringern. Mittlerweile beteiligen sich über 14‘000 Personen aus über 69 Ländern an der Initiative. Ich finde das schlicht wunderbar. Ich bewundere Leute die solch starke Initiative zeigen, Zeichen setzen und es schaffen gänzlich ohne Abfall und Plastik durchs Leben zu gehen. Mir gelingt das nicht. Aber wir versuchen unserer Umwelt täglich bewusst Sorge zu halten und unser Leben möglichst bewusst zu gestalten. Schon kleine Dinge helfen.
Einfach ist es nicht. Fact ist: Plastik ist überall. Der Supermarkt zum Beispiel ist ein wahres Plastikparadies und es ist
schwierig ganz ohne zu leben. Aber man kann schon so einiges tun, in dem man sorgfältiger lebt, bewusste Entscheidungen trifft.
Wo also
anfangen?
Es gibt viele Wege, den eigenen Plastikverbrauch zu reduzieren,
wir persönlich achten zum Beispiel darauf, möglichst wenig Lebensmittel in Plastikverpackungen zu kaufen. Und wir ziehen jeweils bewusst mit unserem wiederverwendbaren Gemüsebeutel zum
Wocheneinkauf los. Bewusst wird mir täglich aufs Neue, wie viele Artikel in Plastik verpackt sind. Auf einige davon kann ich sehr gut verzichten, bei anderen viel es mir vor allem anfangs schwer,
da ich gewohnte Routinen durchbrechen muss: Die geliebten Snack-Peperonies fürs z’Nüni der Kinder, Jamadu-Äpfel, Lieblingssorte meiner Kleinen, die Suche nach nicht eingepackten Gurken habe ich
heute ebenfalls aufgeben müssen.
... Tja, so gibt es heute eben Rüebli und den Gurkenverkauf verschieben wir auf morgen, dann ist bei uns im Städtchen jeweils Wochenmarkt. Auch kaufe ich gerne in
Unverpacktläden ein, wir haben grosses Glück einen direkt ums Eck zu wissen. (PS: Ein Genuss fürs Auge):
Challenge plastikfreies Reise
Necessair
Natürlich ist mir bewusst, dass Lebensmittelverpackungen nicht das einzige Thema auf einem Weg zu einem
nachhaltigeren Alltag sind, da gibt es noch so viel mehr zu tun. Aber es ist einer der grossen "Bausteine" und auch das Thema dieses Artikels. Bald steht bei uns eine Reise nach Italien an
und ich habe mich der Challenge gestellt, unser Reise Necessaire möglichst plastikfrei zu packen. Gar nicht so einfach wie sich herausstellen
sollte.
Nicht nur viele Verpackungen (Duschgel, Shampoo, Rasierklingen, Zahnbürsten etc.) sind aus Plastik. Wusstet Ihr, dass ein mindestens so grosses Problem die
Mikroplastik in den Artikeln darstellt? Das schlimme daran: Diese gelangt durch das Abwasser direkt in die Gewässer, dort wird es mit anderen Umweltgiften vermischt und von Meeresbewohnern
gegessen –anschliessend gerät es so auch wieder in die Nahrungskette. Eine gruuslige und sehr traurige Vorstellung. Letzten Sommer haben wir einige Wochen an der Nordsee verbracht und hautnah
miterlebt, wie viele Fische, Vögel und andere Tiere anhand dieser Plastikproblematik sterben. Das darf einfach nicht sein. Das
erlebte und gesehene werden wir wohl nie vergessen (was auch gut ist).
Aber wie nun all die im Necessaire notwendigen Produkte ersetzen? Ist das überhaupt möglich? Und bezahlbar? Ich finde es heraus.
Ein paar Tage
später...
...das Projekt Reise Necessaire ist
geschafft. Ufff, das war nicht so einfach wie gedacht. Ich musste mich in die Materie einlesen und habe viel Zeit mit
recherchieren verbracht. Dabei habe ich rasch herausgefunden: Plastikverpackungen im Bad/Necessaire spart man vor allem in dem man statt flüssige Produkte, feste Produkte verwendet. Die festen
Produkte haben nicht nur den Vorteil, dass sie nicht verpackt werden müssen, sondern auch dass sich in ihnen kein Wasser befindet - dadurch werden sie kleiner und leichter. Und das wiederum spart
viel CO2 beim Transport.
Exgüüsi! Shampoo und Deo in fest?
Hää?
Die Suche wurde also auf „1. feste und 2. auf mikroplastikfreie Hygieneartikel“ eingegrenzt.
Und so bin ich schliesslich auf den Online-Shop von www.ecocult.ch gestossen. Ingrid, die Initiantin dieses Stores nimmt sich der Thematik Zero Waste mit ganz viel Herz und Leidenschaft an. Entstanden ist ein wunderbarer, herzlich geführter Online-Store, bei dem nachhaltiges einkaufen ganz einfach wird.
Ich habe mich begeistert durch ihre interessanten Blogartikel gelesen (WC-Tabs selber herstellen, Tomaten-Rettungsaktion etc.) und mich freudig durch das schöne, stilvolle Angebot geklickt: Mehrfach staunte ich, was alles möglich ist um bereits mit kleinen Schritten etwas wertvolles für die Umwelt zu tun. Rasch war mein Warenkorb gefüllt. Wenige Tage später war das liebevoll gefüllte Paket dann hier. Mögt Ihr zusammen mit uns "reingüggsle"?
Ein natürliches Deo ohne Aluminiumsalze, Alkohol, Nanozink und künstliche Duftstoffe. Himmlisch. Und so schmeckt es übrigens auch. Anfangs ist es doch etwas
gewöhnungsbedürftig Deo zu verreiben anstatt zu versprühen, aber auch hier - man gewöhnt sich "schuurig" schnell dran.
Gut zu Wissen: Scheinbar soll es auch zur Fusspflege geeignet sein: Probier' ich aus..
Die nachhaltigen Zahnbürste mit einem Stiel komplett aus *Bambus und ist nicht nur hübsch anzuschauen sondern auch 100% kompostierbar. Durch das regelmässige
Wegwerfen von Plastikzahnbürsten fällt weltweit sehr viel Müll. Unser Anteil daran fällt ab sofort aus, schön das sagen zu können. Zu Hause habe ich schon seit mehreren Jahren eine Elektrische
Zahnbürste, aber für die Ferien ist dies schlicht die perfekte Alternative.
Bemerkung (ich sag' ja ich habe viel gelernt): Ein Bambusbaum wächst 10 Meter im Jahr ohne dass man ihn speziell bewässern muss. Dies macht Bambus zu einer
solch interessanten, umweltschonenden Plastik-Alternative.
„Mami, dass benutz ich uf kein Fall.“ Grosses Entsetzen bei meiner Grossen, als ich die neuen Produkte präsentiert habe. Auch die Kleine verdreht die Augen. Wir machen einen Deal, 2x ausprobieren gegen ein Gelatti am See (Bemerkung: Gelatti wirkt bei den beiden so gut wie immer. Noch!). Und soo nahm das Experiment seinen Lauf: In der Hand etwas Seife “aufschäumen”, auf die Haare und bei der Kopfhaut gut einmassieren, auswaschen, fertig. Pssst, nicht den Mädchen verraten: Anfangs war auch ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Ich bin wohl mehr Gewohnheitstiere als mir lieb ist. Aber unterdessen ist es schlicht „normal“ für uns und die Verwendung klappt auch ohne Gelatti bestens.
Auch wiederverwendbare, waschbare Abschminkpads gibt’s im Angebot. Und erst noch in "wunderhübsch". Seit ich denken kann, benutze ich die in Plastik und #überhauptnichthübsch geschweissten Billig-Abschminkpads. Ohne darüber nachzudenken. Und dann scrolle ich zufällig an diesen superhübschen Abschminkpads aus 100% Bio-Baumwolle vorbei. Klick – da waren sie auch schon in meinem Warenkorb. Sie sind wiederverwendbar und lassen sich problemlos bei 30 bis 60° waschen (Test bestanden: funktioniert sogar bei der kunterbunten Fasnachtsschminke der Kinder).
Kreiiisch: Ohrenputzerli in umweltfreundlich. Ich find sie super.
Tja die lieben Einwegrasierer… Sie gehören zu mir seit ich denken mag, sie sind ja auch so praktisch. Aber: sie sind eben auch #nichtgut und verursachen unglaublich viel Müll. Darum: Die Investition in diesen Edelstahlrasierer hat sich, nicht nur der Umwelt zu liebe, gelohnt, ich finde ihn auch unglaublich hübsch anzuschauen. Sie sind einfach zu benutzen, aus Edelstahl und man muss lediglich von Zeit zu Zeit die Klingen (Das Nachfüll-Set gibt's für CHF 5.- im Shop) austauschen. Ich bin mit meinem sehr zufrieden und möchte ihn nicht mehr missen.
Ich könnte schwören die meisten Bürsten und Kämme in den Badezimmern sind aus Plastik. Und natürlich soll man die jetzt auch nicht alle wegwerfen. Aber ab und an müssen sie ja erneuert werden. In einem solchen Fall könnte man darüber nachdenken, sich eine Bürste oder einen Kamm aus Holz oder Bambus anzuschaffen. Robust und auch optisch sehr hübsch.
(M)ein Geschenk für GG. Ob er sich darüber gefreut hat? Na
ja, sagen wir es mal so: Das
Entsetzen stand ihm quasi ins „grün angelaufene“ Gesicht geschrieben, er hat sich auch gar nicht erst Mühe gegeben, Freude zu spielen. Geschenk oder Strafe, das war hier die Frage… Na gut, bei
ihm funktioniert die „Gelatti-Taktik“ leider nicht, da musste etwas anderes gefunden werden… Und so wurde – wenn auch wiederwillig - der Rasierschaum ausprobiert. Ein Herz und eine Seele
werden die beiden wohl nie.… Aber noch gebe ich nicht auf.
Shampoo, Conditioner, Bodylotion, Seife, Zahnpasta, Deocreme, Bambus-Zahnbürsten, Edelstahl-Rasierer... sind bei mir nun fester Bestandteil im Reise Necessaire –
und – doppet gemoppelt: neu auch daheim im Bad:
Ja, auch jetzt haben wir noch immer Plastikartikel im Bad herumstehen und auch im Necessaire sind wir nicht komplett "Zero Waste", aber die Produkte aus Plastik
sind schon um ein wesentliches Stück geschrumpft. Und das fühlt sich gut
an.
Das ganze hat preislich seine Schattenseiten. Leider sind solche Artikel nicht in der Preisklasse wie beispielsweise ein simples Deo im Supermarkt zu finden.
Aaaber: Dadurch das es sich oftmals um wiederverwendbare und konzentrierte Produkte ohne Wasser handelt, halten sie viel länger als die selben Grössen "in flüssig", und irgendwie tut es mir nicht
weh, hier ein bisserl mehr auszugeben, ich spars dafür sonst irgendwo wieder ein.
Und nun hat es mich gepackt. Als nächstes ist die Küche dran, neu gibt es bei uns vorwiegend selbstgemachten Joghurt und den Plastik beginnen wir separat zu sammeln. Es gibt viel zu tun, packen
wir es an. Schritt für
Schritt.
_______________________________
Vielen
Dank
Ein herzliches Dankeschön geht an Ingrid
vom Online-Shop www.ecocult.ch, die mich viel gelernt hat auf meinem
Weg, Plastik Schritt für Schritt zu reduzieren. Ich kann euch sehr empfehlen durch das schöne, stilvolle und so gut durchdachte Angebot zu shoppen.
ÜBER UNS
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Ich heisse Corinne und lebe mit meinem Mann und meinen zwei Töchtern (5 und 10 Jahre) im Kanton Aargau. Ich liebe es neues zu entdecken und die Welt zu bereisen. Daran hat sich auch mit der Geburt unserer Kinder nichts geändert. mamicheck.ch wurde 2017 gegründet - aufgrund eigener Erfahrungen. Es ist nicht immer einfach, gute, passende und dem Budget entsprechende Ferienangebote zu finden, bei denen alle Familienmitglieder auf ihre Rechnung kommen. + Mehr dazu...
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